Ja, unser Heilen darf einfach, leicht und von einem Moment zum anderen geschehen. Doch aus meiner Sicht ist es so, dass wir Menschen, die in der jetzigen Zeit leben, all das mitgebracht haben, was nicht nur aus diesem Leben, sondern aus vielen Leben geheilt werden möchte. Und diese tiefen Prozesse geschehen nach Heilimpulsen in Wellen, weil alles mit allem verwoben und verbunden ist und wir eine schnellere Form des Heilens nicht verkraften könnten.
Wir können nicht immer alles sehen, wir können nicht immer alles verstehen. Das würde uns auch überfordern.
Aber es ist hilfreich zu wissen und zu erkennen, dass Heilen in Wellenbewegungen geschieht, als würde es sich herausschälen, herausweben, herausdrücken, aus dem Inneren nach Außen. Je tiefer die Verwundungen waren, je tiefer das körperliche Leid, je mehr braucht es diese Wellen. Manchmal macht es uns Angst, weil wir denken, es geht nicht vorbei, manchmal sind wir hoffnungslos, weil wir das Ende nicht sehen, manchmal sind wir müde, weil es noch immer schmerzt. Aber dieses Fühlen, dieses Spüren IST von meiner Erfahrung her der Heilprozess, den wir ersehnen.
Hingabe, Zulassen, Annehmen. Mehr und mehr. Im eigenen Tempo.
Und wenn wir uns austauschen mit diesen Erfahrungen, geht es leichter. Dann können wir erkennen, dass wir nicht allein damit sind, dass wir alle in diesem Prozess sind. Jeder auf seine ganz individuelle Art und doch wir alle in gewisser Weise gemeinsam.
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